Auf diese Veränderungen können sich WordPress- und Joomla-Anwender schon einmal einstellen

Langsam geht die Urlaubszeit zu Ende, die Schulen beginnen wieder und viele kehren an ihre Schreibtische zurück.
Die beiden letzten Episoden mit den Nummern 45 und 46 behandelten Konstante Verbesserungsprozesse (Stichwort Kaizen). Was ist Kaizen? Mehr über Kaizen hier auf Gründerszene.de.  Wir haben Ansatzpunkte vorgestellt, sowie eine mögliche Umsetzung für typische To-Do’s im Online Marketing (SEO, PPC und Content Marketing…) mit Hilfe einer Datenbank.
In Episode 47 sprechen wir konkreter über zwei wichtige Veränderungen, auf die sich  Nutzer der Content Management System WordPress und Joomla schon einmal einstellen können.
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Hier findest du weitere Infos und Shownotes.

WordPress wirbt um die Gunst der User für den Gutenberg-Editor

Viele WordPress-Anwender kennen die Diskussionen um den neuen Editor namens Gutenberg, der den alten Standardeditor ablösen soll. Wer die neuste Aktualisierung auf dem Server oder dem Webhostingaccount hat (WordPress 4.9.8), wird sehen, dass auf dem Dashboard nun deutlich dafür geworben wird, Gutenberg, zu installieren.
Dies kann man mittlerweile auch mehr oder weniger gefahrlos tun. Es gibt natürlich sehr viele unterschiedliche Konstellationen und nicht alle werden kompatibel sein. Im Normalfall jedoch, vorsichtig ausgedrückt, wird Gutenberg bestens funktionieren.
Für viele ist die Frage spannend, wie sich Gutenberg mit bestehenden Beiträgen, die man mit dem bisherigen Editor erstellt hat, verhält.

Gutenberg arbeitet mit Blöcken

Der wesentliche Unterschied ist wahrscheinlich, dass der Gutenberg Editor blockorientiert arbeitet: Bisher galt ein Post als die zu bearbeitende oder editierbare Einheit. Natürlich konnte man den Post mit Überschriften und Absätzen gliedern, mit Medien (Embeds)  anreichern. Doch nun ist ein Beitrag (oder ein Seiteninhalt) in Blöcke unterteilt. Damit ändert sich die Arbeitsweise: Mit Gutenberg fügt man in einem Beitrag einen neuen Textabsatz als neuen Block hinzu. Schreibt man einen neuen Beitrag mit dem Gutenberg Editor, dann wird bei der Betätigung der Enter/Return-Taste der Tastatur ein neuer Block begonnen.
Ein Vorteil bei der Arbeit mit den Blöcken ist, dass diese Blöcke als Einheit zusammengehalten werden. Man kann sie leichter wiederverwenden, verschieben und insgesamt löschen. Nun kann man einige Textformate auf einen Block beziehen, also zum Beispiel blockweise eine andere Schriftgröße verwenden. Dies ging zwar bisher auch, aber man musste sich mit Plugins oder Shortcodes behelfen. Nun sind solche Dinge  komfortabler möglich.
Es gibt viele Blockformate, so etwa für Text, für Layout, also Tabellen oder Formatierungen, Widgets, Embeds mit unterschiedlichen Ausprägungen. So bekommen Autoren viele neue Gestaltungsmöglichkeiten für die Erstellung der Beiträge.

Verlieren Webdesigner Aufträge wegen Gutenberg?

Bisher mussten oft Webdesigner oder WordPress-Spezialisten damit beauftragt werden, wenn es darum ging, ein neues Format wie eine spaltenweise Anordnung zu realisieren. Dies war und bleibt aber auch eines der größeren Kritikpunkte aus der Community. Viele Freelancer lebten von solchen Arbeiten.
Sicher erfordert der Umstieg auf Gutenberg eine kleine Umstellung, aber es handelt sich nicht um einen regelrechten Bruch. Eine umfangreiche Einarbeitung erübrigt sich eigentlich. Gutenberg ist hinreichend selbsterklärend. Auch die Optik und die Usability sind mehr als zufriedenstellend.  WordPress-Nutzer sollten mit dem neuen Editor intuitiv klarkommen.

Autoren können sich über Gestaltungsmöglichkeiten freuen

Autoren können mit Gutenberg ein bisschen mehr Präsentationsformen einsetzen. Möglicherweise werden die Webseiten, die man mit WordPress nun erstellt, etwas  schöner oder ästhetischer.
In einem typischen WordPress-Blog mit einer Handvoll Plugins und Anpassungen, einschließlich Table-Press und Shortcodes-Erweiterungen, Formulare, läuft Gutenberg gut, die Koexistenz mit alten Beiträgen scheint okay zu sein.
Man kann alte Beiträge mit dem alten Editor bearbeiten oder auch mit dem neuen. Dies kann man fallweise entscheiden. Wenn man einen alten Beitrag oder eine alte Seite mit dem neuen Editor aufruft, sieht man den bisherigen Content als einen Block. Diesen Block kann man bearbeiten und man kann weitere Blöcke hinzufügen. Es ist wahlweise eine HTML-artige oder What you see is what you get-Ansicht möglich, wie bisher auch.

Gutenberg läuft flüssig und kann auch alte Beiträge bearbeiten

Das Arbeiten mit Gutenberg ist flüssig, auch auf alten Bürocomputern. Ein Problem bzw. Inkonsistenzen gibt es derzeit noch beim Mehrspalten-Feature. Allerdings steht daran auch der Hinweis „Beta“. Als ganz fertig wird Gutenberg wohl also noch nicht betrachtet.
Der Übergang zu einem neuen Editor, zu Gutenberg, ist recht smooth. Viele Installationen und auch viele Nutzer werden damit sofort gut zurechtkommen. Vielleicht gibt das dem offenen Web einen neuen Impuls: Man kann wieder neue Dinge einfach realisieren. Eine ganze Zeit lang sah es ja nicht so richtig gut aus mit dem WWW, weil Autodidakten oder Einzelkämpfer prinzipiell zwar auf HTML5 und neue CSS-Features zugreifen könnten. Doch die Dinge wurden auch komplexer, nicht mehr so schnell umzusetzen und viele neue Bibliotheken und Frameworks wurden auf den Markt geworfen. So waren neue Möglichkeiten zwar vorhanden, aber in der Praxis oft unerreichtbar, zumindest nicht für diejenigen, die nicht als Webdesigner oder Entwickler so tief einsteigen konnten.

Wer den bisher verwendeten Editor weiternutzen will, installiert ihn sich künftig als Plugin

Die Version 4.9.8 ist nach Darstellung von WordPress nun die letzte Version vor der Integration des neuen Editors in den Core, also in den Standard von WordPress. Neue Installationen und neue Upgrades werden ab WordPress 5 standardmäßig Gutenberg enthalten. Wer danach lieber den alten Editor behalten möchte, muss diesen als Plugin installieren.
Die WordPress-Organisation pusht Gutenberg sehr. Dieser Editor wurde auch teilweise gegen Widerstände aus der eigenen Community durchgesetzt, mehr oder weniger „von oben“. Im Ergebnis zeigt sich aber, dass damit ein zukunftsweisendes Features integriert worden ist.

Steigt die Verbreitung von WordPress dank Gutenberg noch weiter? Vermutlich ja.

Es ist damit auch zu erwarten, dass WordPress den Verbreitungsgrad von derzeit um die 30 Prozent nochmals ausbaut. WordPress geht ein wenig in die Richtung der Ansätze, die typischerweise Site-Builder („Homepagebaukästen“) verfolgen.
Bei dieser Entwicklung um WordPress fragt man sich folglich auch, ob dieses System zur Erstellung von Webinhalten dann in absehbarer Zeit das WWW beherrschen wird. Noch gibt es andere Content Management Systeme auf Open Source Basis. Diese Tage erschien erschien Version 3.9 von Joomla. Für 2019 ist der Release einer neuen Hauptversion geplant. Das wird dann die Version 4 sein.

So geht es bei einem anderen System, Joomla, weiter

Für den Rest des aktuellen Jahres sind neben einer Alphaversion, die es schon gibt, eine Betaversion und ein Releasekandidat geplant.

Joomla 4 setzt auf Suchmaschinenfreundlichkeit und API-Features für mehr „Hypermedia“

Die großen Neuerungen in Joomla 4 sollen, wie es heißt, „abschließende“ Verbesserungen im Routing ein (sprechenden URLs, was SEO-freundlicher ist) sowie die Integration von Programmierschnittstellen. Joomla erhält API-Features, mit denen man zum Beispiel Artikel ohne das PHP-Frontend erstellen, ändern, löschen kann. Bei Joomla spricht man in diesem Zusammenhang auch von „Hyper media“.
Neue Infos über Joomla 4 (engl.):
https://www.joomla.org/announcements/release-news/5736-update-on-joomla-4.html
So ist der Fahrplan für Joomla 3.9, 3.10 und 4.0 gedacht (engl.):
https://www.joomla.org/announcements/release-news/5731-joomla-3-9-and-joomla-3-10.html

Hör’s dir an:
Dies sind die Themen in Episode 46 im goneo Webhosting/Webmacher-Podcast

Über diese Themen, Weiterentwicklung und Ausblick bei WordPress und Joomla, dreht sich die Episode Nummer 47 (10.8.2018).
Der goneo Webhosting/Webmacher Podcast richtet sich an KMUs, Mittelständler, Freelancer, Mitarbeitern in kleinen Organisationen oder Alleinselbständige, die eine Website betreiben, E-Commerce machen und vorankommen wollen, Geld verdienen möchten oder Leads generieren, Kunden akquirieren.
Verfügbar ist der Podcast auf Apple iTunes, Stitcher und einer eigenen Website, die mit dem Open-Source-Tool Podcastgenerator realisiert ist. natürlich ist der Podcast mit jeder Podcast-Anwendung (Podcatcher; hier eine Zusammenstellung auf podcaster.de) per RSS zu abonnieren.

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