Das Releasetempo bei WordPress bleibt hoch: Der Gutenberg.-Editor hat immer noch eine eigene Versionierung, was etwas seltsam anmutet, weil er ja Teil des WordPress Kerns ist. Aktuell ist Gutenberg Release 5.4.
Mehr Shownotes …
Was bringt WordPress 5.2 (Ende April 2019)?
Die letzten Neuerung waren die Blockfeatures. Außerdem ist Gutenberg auch in den Mobile Apps von Automattic (ab Versionsnummer 11.9) integriert. Dazu gibt es einen guten Beitrag auf entwickler.de.
Bei der IOS App gab es übrigens eine Sicherheitslücke: Die Anmeldeinformationen waren nicht so gut geschützt. Mehr Infos in Cachy’s Blog.
Ansonsten wartet das neue Release mit der Nummer 5.2, das am 30.4.2019 ausgerollt werden soll, in den Startlöchern, siehe make.wordpress.org.
Am Horizont ist Joomla 4 zu sehen. Es gibt inzwischen die siebte Alphaversion. Das steht auf der offiziellen deutschen Joomla-Seite.
Highlights in Joomla 4
- Saubere und leistungsfähige Codebasis,
- schnelle und einfache Installation
- neue GUIs für Backend und Frontend, barrierefrei nach Level AA von WCAG 2.1
- neuer Media-Manager
- ein neuer, anpassbarer Workflow für das Veröffentlichen von Beiträgen
- Neue Sicherheitsfunktionen
- Neue Web Services (Schnittstellen)
- Überarbeitetes Command Line Interface (CLI)
Man darf sich freuen und kann die Alpha Version schon einmal testen. Kritische Punkte sind wie immer die Rückwärtskompatibilität und die Upgradefähigkeit bestehender Installationen. Es soll einen Compatibility Layer für 3.8 aufwärts geben.
Das heißt: Das Thema Migration ist adressiert.
Man würde Joomla wieder mehr Popularität wünschen. Es ist die Nummer 2 laut der Erhebung von w3techs Stand April 2019
- WordPress 33.5% +0.2% 60.4% +0.2%
- Joomla 2.9% 5.2% -0.1%
- Drupal 1.9% 3.4%
Eine sehr homogene Weblandschaft, die hauptsächlich aus WordPress besteht, will eigentlich auch keiner. Also drücken wir die Daumen für Joomla.
In der aktuellen Episode greifen wir einige Fragen auf, die uns auf verschiedenen Wegen erreicht haben. Einige davon werden auch mehrere Webseitenbetreiber interessieren. Daher der Versuch kurzer, schneller Antworten:
- Wie funktioniert Facebook Marketing?
Facebook Ads sind eine Welt für sich. Anzeigen auf Facebook zu schalten ist tatsächlich einfach. Schon jeden Post kann man promoten. Außerdem erscheint es recht günstig: Der Tausenderkontaktpreis liegt typischerweise im unteren einstelligen Bereich.
Wirklich sinnvoll wird Werbung auf Facebook erst durch den gezielten Einsatz von Targeting, Retargeting, Zielgruppenbildung, passender Gebotsstrategie und passenden Creatives.
Grob sieht der Prozess so aus:
- Denke und plane in Kampagnen. Berechne einen realistischen Zeitrahmen (und ein vorläufiges Budget)
- Definiere das Ziel (numerisch und s.m.a.r.t. formuliert; Leads, Sales, Bekantheit…),
- Finde dafür KPIs (Kennzahlen), die dir Facebook oder ein Analysetool liefern kann.
- Entwickle eine Funnel-Strategie, denn einfach nur ein Werbemittel zu zeigen, wir nicht viel bringen
Wie kann dies umgesetzt werden?
Per Call to action im Werbemittel werden die User auf eine Website geholt, dort ist idealerweise der Facebook Pixel integriert.
Mit diesen Daten baust du eine eigene Zielgruppe (custom audience), um die User, die auf der Seite waren, erneut anzusprechen. Erst durch diese wiederholte Präsentation ergibt sich auf Facebook eine Werbewirkung, die Kunden generiert.
Diesen Schritt muss man mehrfach wiederholen und das Involvement in die Marke/das Produkt steigern (Newsletter opt in, Lead, Anruferlaubnis…). Daher der Begriff “Funnel” (Trichter): Viele kommen anfangs rein, nur wenige konvertieren zu Kunden.
Wichtig dabei: Facebook User sind im Entertainment- und Prokrastinationsmodus. Sie wollen unterhalten werden, nichts suchen oder kaufen (dazu wären sie auf Google oder Amazon). Die Interaktion darf nicht mehr “kosten” als einen Klick, also ein Like.
Erstelle die passenden Creatives unter Berücksichtigung des Funnel-Ansatzes: Es empfiehlt sich, mit etwas anzufangen, das wenig Commmittment erfordert aber viel Unterhaltungswert bzw. Mehrwert besitzt. Typischerweise ist das ein Video. Danach, im weiteren Verlauf der Kampagne, kann man mehr und “harte” Infos bringen.
Und: Sorge dafür, dass deine Kampagnen profitabel sind. Du kennst die Kosten für die Kampagne und die Resultate (Customer Lifetime Value)
2. Was ist Internet-Marketing ?
“Internet-Marketing” sagt eigentlich keiner. Meist spricht man von “Online Marketing”. Dies ist das Bestreben, mit Kommunikationsmitteln, die das Internet zur Verfügung stellt, Ziele zu erreichen, die sich auf der Herausforderung ergeben, ein Produkt oder eine Dienstleistung zu vermarkten.
Es geht darum, Mittel und Wege zu finden, um potentielle Kunden zu finden, zu kontaktieren, zu Kunden zu konvertieren und idealerweise diese dazu zu bewegen, positiv über die Produkterfahrung, die sie gemacht haben, zu berichten, so dass weitere potentielle Kunden auf das Produkt (oder die Dienstleistung, oder die Marke) aufmerksam werden.
3. Wie kann ich die Ladezeit meiner Website beschleunigen?
Auch dies ist ein sehr, sehr weites Feld. Es gibt zwei generelle Ansätze: Mit Silizium (mehr Hardware, mehr Bandbreite ins Internet…) oder mit einer Kombination aus Eiweiß, Fett und Kohlenhydraten (neuronale Arbeit des Gehirns für Optimierung von Software und Content).
Um Software auf einem Server, der mit dem Internet verbunden ist, schneller ablaufen zu lassen, könnte man die Anzahl der Prozessorkerne erhöhen, mehr RAM-Speicher reservieren und die in-/out-Prozesse zum RAM und zur HD/SSD beschleunigen. Man könnte die Bandbreite erhöhen, mit der die physikalische Maschine mit dem Internet verbunden ist. Dies bewirkt mehr Hardware- und Konnektivitätskosten.
Bei dedizierten Servern ist die Anzahl der (virtuellen) reservierten Prozessorkerne wesentlich, genauso wie der verfügbare Arbeitsspeicher. Wer einen eigenen (virtuellen) Server betreibt, kann hier Einfluss nehmen, indem er mehr Ressourcen bucht – was natürlich mit Mehrkosten verbunden ist.
Wer ein günstiges Webhosting-Produkt nutzt, sollte nicht das billigste buchen, denn je niedriger der Preis, desto höher die Kundendichte pro Server. Höhere Kundendichte bedeutet: Mehr Risiko durch die Servernachbarschaft. Hintergrund: Websites auf dem Server können per DDoS angegriffen werden oder aus einem anderen Grund extrem viele Zugriffe produzieren. Sie ziehen die anderen Kunden auf diesem Server in Mitleidenschaft. Alle Seiten werden langsamer. Wenn weniger Kunden auf einem Server untergebracht sind, sinkt das Risiko (nicht so viele “Angriffspunkte”). Weniger Sites teilen sich die kritischen Ressourcen.
Zudem könnte man die “Mittelschicht” verbessern. Es ist durchaus entscheidend, welche Software auf dem Server für welchen Zweck verwendet wird. Die Webserversoftware lässt sich mit Modulen erweitern. Oft erzeugen sie aber mehr Last auf den Maschinen. Man kann sich vorstellen, dass, je mehr Module eingebunden sind, umso mehr Arbeit vom Server bewältigt werden muss,
Hilfreich ist es meist, serverseitig ein Kompressionsverfahren zu nutzen, damit Webinhalte gleich komprimiert übertragen werden (z.B. gzip).
Als Webseitenbetreiber hat man den größten Einfluss beim Inhalt selbst, also bei den Skripten sowie den Texten, Bildern und anderen Dokumenten, die angezeigt werden. All diese Dokumente müssen über das Internet transportiert werden.
Je “fetter” eine Datei ist, desto länger dauert die Übermittlung. Es spielt sich zwar alles im Bereich von Millisekunden ab, aber die Zeiten summieren sich, vor allem dann, wenn der Browser nicht weiter an der Darstellung der Seite arbeiten kann, weil erst eine Datei geholt werden muss.
Unterschiedliche Webanwendungen stellen dem Webserver unterschiedliche Aufgaben. Manche können direkt den Inhalt liefern, andere greifen auf Datenbankinhalte zu, fügen sie in ein Template, erzeugen daraus HTML und senden es zum Server.
Die schnellste Variante ist, wenn der Inhalt, der zum Browser geschickt werden soll, z.B. ein HTML Dokument, fertig vorliegt und nicht erst auf Anforderung erzeugt (“gerendert”) werden muss. Diesen Umstand machen sich Beschleunigerfeatures wie Caches oder Content Delivery Networks (CDN) zunutze.
Ansonsten sollte man dafür sorgen, dass der Server nicht mit Skriptanforderungen zugeschüttet wird. Eine PHP-Datei, die eine PHP-Datei inkludiert, die noch eine PHP-Datei inkludiert erzeugt Serverlast: So arbeitet WordPress. Deswegen gilt es auch als recht langsam. Doch wer fertige Anwendungen nutzt (z.b. WordPress) kann hier allerdings nicht so viel tun, mit der Ausnahme, dass man genau überlegen sollte, welche Erweiterungen (Plugins) oder Themes man noch dazu einsetzt, die die Inkludiererei nochmals verstärken.
Vorsicht mit externen Scriptfragmenten wie Social Media Plugins oder Analyse-Tools: Sie rufen externe Server an und eventuell muss der Browser warten. Diese möglichst asynchron laden.
Asynchrones Laden empfiehlt sich auch für andere Elemente, die benötigt werden. Außerdem kann man in den Code der Seite Informationen hinterlegen, wie lange der Browser die schon mal geladenen Datei aufheben und wiederverwenden soll (Caching des Browsers).
Übrigens können auch Templates (Themes) die Zeit bis zur Anzeige der Website verlängern, indem erst externe JS-Bibliotheken (Frameworks wie Bootstrap) geladen werden müssen oder vom Browser viele Javascriptbefehle auszuführen sind.
Aprospos Javascript-Bibliothen: Wenn möglich, sollte man die “minimized”-Variante für Produktivzwecke nutzen.
Was immer wirkt und oft der größte Hebel ist: Bilder, Videos oder Audiodateien für das Web zu komprimieren. Dafür gibt es entsprechende Filter für gängige Bearbeitungsprogramme (z.B. Adobe Photoshop für Webbilder).