Jetpack-Statistik für WordPress kostet nun Geld

Eigentlich kam das etwa überraschend: Wie wir erfahren mussten, stehen die detaillierten Analysefunktionen der Jetpack-Statistik nun nicht mehr jedem kostenfrei zur Verfügung. Es sei denn, es handelt sich um persönliche Websites ohne kommerzielle Interessen. 

Dies hat bei vielen Nutzerinnen und Nutzern für Verwunderung und auch ein wenig Verärgerung gesorgt, wie unter anderem Berichte auf Plattformen wie MSN hervorheben. 

Keine detaillierten Einblicke mehr

Auch für uns als WordPress-User, die wir uns an die detaillierten Einblicke und die Übersichtlichkeit des Dashboards gewöhnt hatten, mag diese Änderung zunächst als Hindernis erscheinen. 

Die Jetpack-Statistik bot uns eine einfache Möglichkeit, den Traffic auf unserer Website zu analysieren, Besucherzahlen zu überblicken und zu verstehen, welche Inhalte besonders gut ankommen. 

So geht es sicher vielen Websitebetreibern, die WordPress nutzen und Informationen über die Entwicklung der Userschaft brauchen. 

Kosten der Jetpack-Statistik

Nun möchte Automattic (die Firma, die Jetpack herausgibt), in der niedrigsten Preisstufe 0,000795 Euro pro User. Das klingt nach sehr wenig, aber man muss mindestens 10.000 Seitenaufrufe im Monat abnehmen. Das ist schon eine ganze Menge und es werden dann pro Monat 7,95 Euro fällig – mehr als ein kleines Webhosting-Paket kostet. 

Ausschnitt/Screenshot Jetpack Dashboard:: Statistiken kosten je nach Trafficvolumen Geld.
Screenshot der Jetpack-Useroberfläche mit dem Aufruf zum Upgrade: Wer als Betreiber einer kommerziellen Site ausführliche Statistiken sehen möchte, wird nun zur Kasse gebeten.

Je mehr User kommen, desto billiger wird es pro Aufruf: Bei zwei Millionen Views kommt der Seitenbetreiber auf 0,000003745 Euro pro View oder 74,90 Euro. 

Nur Websites, die ganz eindeutig keine kommerziellen Interessen verfolgen, können die Daten weiter kostenlos erhalten. 

Für eine nicht-kommerzielle Lizenz müssen die Betreiber der Site folgenden Bedingungen zustimmen:

  • keine Werbeanzeigen auf meiner Seite
  • kein Verkauf von Produkten oder Dienstleistungen auf der Seite
  • es wird kein Geschäft auf der Seite beworben
  • es wird nicht zu Spenden oder Sponsoring auf der Seite aufgerufen 

Schon ein Affiliate-Link macht die Website demnach kommerziell.

So unverzichtbar ist die Jetpack-Statistik nicht – es gibt gute und bessere Alternativen

Im Laufe der Jahre hat sich Jetpack zu einem fast unverzichtbaren Plugin entwickelt. Es sind ja nicht nur die Statistiken. Die Einbindung an die mobilen Apps ist über Jetpack einfach möglich. Jetpack bringt KI-Tools zur Texterstellung mit, Sicherheitsfunktionen, Backups und so weiter. 

Die historischen Traffic-Daten scheinen noch zugänglich zu sein, aber werden sofort nach Aufruf des Menüpunkts ausgeblendet. Einen Export der Daten scheint es nicht zu geben. So könnte man nun die Frage stellen, wem denn eigentlich die Informationen über die Besuche auf der Website gehören.

Sicherlich wird sich Jetpack mit den Terms and Conditions gut abgesichert haben, so dass dieser Move rechtlich in Ordnung geht – freundlich allerdings ist er nicht. Das kann.

Möglicherweise zieht Automattic nun wo viele User im Netz sind, die finanziellen Zügel and arbeitet an der Monetarisierung. Erst kürzlich hat WordPress ein eigenes Content Deliver Netzwerk aufgezogen und vermarktet das nun aktiv.

Das muss auch nicht schlecht sein. Digitale Services kosten eben Geld. Doch liegen die monetären Einstiegsschwellen zum Betrieb einer eigenen Website nun wieder etwas höher. Es ist schwer vorstellbar, dass man eine Website oder auch einen eigenen Blog betreibt, ohne wissen zu wollen, wie die Inhalte übrhaupt genutzt werden.

Lizenzpolitik: Mehrwert gegen Geld

Wie bei jeder Veränderung eröffnen sich auch neue Möglichkeiten. Die gute Nachricht ist, dass wir in der WordPress-Welt niemals auf eine einzige Lösung angewiesen sind. Es gibt zahlreiche Alternativen, die uns dabei helfen können, unsere Websites auch weiterhin erfolgreich zu betreiben und zu analysieren.

Ganz prinzipiell kann man als goneo-Kunde auch die im goneo-Kundencenter integrierte Abrufstatistik nutzen. Sie gibt durchaus erschöpfend Information über das Userverhalten auf der Website. Puristen können zudem auch eine eigene Analyse der Serverlogfiles als Informationsquelle heranziehen. Das ist an sich nicht schwer, aber eben deutlich aufwendiger als der Klickt auf den Statistik-Button dort, wo man auch den Content erstellt. Und man benötigt Wissen und ein Tool wie Excel oder Calc.

Eine andere Alternative ist Matomo, eine datenschutzfreundliche und kostenfreie Option für diejenigen unter uns, die nicht in einen kostenpflichtigen Tarif der Jetpack-Statistik investieren möchten oder können.

Open Source Webanalyse mit Matomo

Matomo bietet eine Fülle von Funktionen, die mit denen der Jetpack-Statistik vergleichbar sind, und das bei vollständiger Kontrolle über die eigenen Daten. 

Da Matomo als Open-Source-Plattform auf dem eigenen Server installiert wird, bleiben alle Daten in eurer Hand, ohne dass sie an Dritte weitergegeben werden. Das ist nicht nur aus Datenschutzsicht eine attraktive Alternative, sondern gibt euch auch die Freiheit, eure Analysen nach Belieben zu gestalten und anzupassen.

Die Installation und Einrichtung von Matomo ist unkompliziert, und dank eines WordPress-Plugins könnt ihr eure Statistiken direkt im Dashboard eurer Website einsehen. So bleibt ihr immer auf dem Laufenden über die Performance eurer Seite, die beliebtesten Inhalte und das Verhalten eurer Besucher. 

Ganz ähnlich, jedoch mit weiteren Möglichkeiten, funktioniert etracker, das allerdings auch kostenpflichtig ist. Zudem bliebe immer noch Google Analytics 4, das aber auch die argwöhnischen Augen der Datenschützer auf sich gezogen hat.

Nun könnte man sich fragen, ob der Wechsel von der Jetpack-Statistik zu Matomo der richtige Schritt ist. 

Entscheidende Fragen

Diese Entscheidung hängt von verschiedenen Faktoren ab, darunter eure individuellen Bedürfnisse, euer Budget und eure Einstellung zum Datenschutz. Es ist wichtig zu verstehen, dass jede Option ihre Vor- und Nachteile hat. 

Während die Jetpack-Statistik durch ihre direkte Integration in WordPress und die einfache Handhabung besticht, bietet Matomo eine größere Flexibilität und Datenschutzvorteile.

Die jüngsten Änderungen bei der Verfügbarkeit der Jetpack-Statistik mögen für einige von uns eine Herausforderung darstellen, doch sie erinnern uns auch daran, dass es wichtig ist, flexibel zu bleiben und offen für Neues zu sein. 

In der sich ständig verändernden Landschaft des Internets ist Anpassungsfähigkeit ein Schlüssel zum Erfolg. 

Indem wir uns mit Alternativen wie Matomo beschäftigen, können wir nicht nur potenzielle Kosten sparen, sondern auch einen Beitrag zum Schutz der Privatsphäre im Internet leisten. Letztendlich ist es diese Fähigkeit, sich anzupassen und aus Veränderungen zu lernen, die unsere Websites und unsere Online-Präsenz stärkt.

Matomo lässt sich mit clickStart aus dem goneo-Kundencenter heraus einfach aufsetzen.

Das Matomo Plugin und auch Plugins anderer Autoren, die auf Matomo aufsetzen. lassen sich mit dem eingebauten Plugin-Installationstool finden und integrieren. 

Screenshot aus dem Plugin-Menü von WordPress und der Suche nach "matomo". Es werden mehrere Treffer geliefert, unter anderem das Matomo-eigene Plugin.
Screenshot aus dem Plugin-Menü von WordPress und der Suche nach „matomo“

Wir hoffen, dieser Beitrag hat euch geholfen, die Veränderungen rund um die Jetpack-Statistik besser zu verstehen und zu bewerten, welche Schritte ihr als Nächstes unternehmen möchtet. Es gibt immer eine Lösung, und oft führt uns eine unerwartete Veränderung zu neuen Erkenntnissen und Möglichkeiten.

Egal, wie ihr euch entscheidet, seid versichert, dass die WordPress-Gemeinschaft und die Vielfalt der verfügbaren Tools und Ressourcen euch dabei unterstützen werden, eure Ziele zu erreichen und eure Websites erfolgreich zu betreiben.

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