Wohin geht die Reise beim quelloffenen Webanalysetool Piwik?

Etwas eine Million Websites und Mobile Apps nutzen das Analysetool Piwik. Piwik ist in der Grundversion zum Betrieb auf eigenen Servern dank der Open Source-Lizenz frei von Softwarekosten und die erhobenen Daten werden auf eigenen Servern gespeichert und verarbeitet.
Auch bei goneo-Kunden ist Piwik beliebt. Es ist eines der beliebtesten Tools, die unter den goneo-clickStart-Anwendungen zu finden sind. Mit clickStart lassen sich viele Programme sehr einfach und schnell installieren.
Da interessiert es sehr, wohin sich Piwik entwickelt. Eine kürzlich veröffentlichte Befragung in der Community könnte Aufschluss über weitere Ideen der Piwik-Entwickler geben.

Vor einiger Zeit hat Piwik in der Community in Form eines Fragebogens einige Themen aufgegriffen und wollte Einzelheiten wissen. Im Blog von Piwik steht mehr dazu.
Eines der zentralen Erkenntnisse ist, dass Piwik offensichtlich gerade für kleine Unternehmen sehr anziehend ist. 75 Prozent der Unternehmen, die Piwik einsetzen, sehen sich als kleines Unternehmen, die anderen 25 Prozent als mittelgroß oder groß.
Von dem einen Viertel der Befragten, die angaben, Piwik als mittelgroßes oder großes Unternehmen einzusetzen, gaben sieben Prozent an, dass es sich um eine Firma mit mehr als 1.000 Beschäftigten handle.
28 Prozent der Befragten gaben an, Piwik täglich zu nutzen, weitere 41 Prozent täten dies auf wöchentlicher Basis, 23 Prozent monatlich. In der aktuellen Podcastepisode empfehlen wir tägliche Routinen, wenn man seine Website nach vorne bringen möchte . Die Nutzung des Webanalysetools steht da unter den täglichen To-do’s.
Aus der Gestaltung des Fragenkatalogs kann man in etwa abschätzen, wo das Piwik-Team die Schwerpunkte für künftige Entwicklungen sieht. Offensichtlich ist die Integration in Backendsysteme, also etwa in Intranets oder CRM-Anwendungen ein Thema. Bei vielen Anwendern ist, so lassen die Befragungsergebnisse erkennen, gar kein CRM (Customer Retention Management)-System in die Betriebsabläufe integriert.
Für die heutigen Anwender ist das mehrheitlich daher kein großes Thema. Sie wünschen sich höhere Verarbeitungsgeschwindigkeit, Verbesserungen im Userinterface und die Möglichkeit, andere Datenbanktechnologien als MySQL verwenden zu können.
Meist wird Piwik für die Analyse von Websites eingesetzt.
Auch Piwik-Anwender haben Probleme mit Adblockern, deren Verbeitung zunimmt. Wünschenswert seien auch Notifications, wenn bestimmte Grenzwerte in KPIs überschritten werden.
Für viele wäre auch die Möglichkeit, Google Analyticsdaten in Piwik zu importieren eine schöne Sache. Nachgefragt wird auch ein Tag Management System wie man es von Google kennt und eine Integration von Werbenetzwerken wie Adsense.
Viele Befragte wollen auch Nicht-Web-Inhalte besser tracken, zum Beispiel RSS-Feeds. Auch hinsichtlich der Möglichkeit, Besucher und Interaktionen auf Ziele attribuieren zu können, werden wohl Wünsche geäußert.

Fazit

Wie insgesamt das seiten- und browserorientierte Word Wide Web müssen sich auch die Toolanbieter auf tiefgreifende Veränderungen einstellen.
Die Darreichung von Informationen im Internet verlagert sich von einem text-/bild-basierten Ansatz wie man ihn auf klassischen Webseiten gewohnt ist, die man vorzugsweise mit einer Suchmaschine findet, zu anderen Formaten, in denen Suchmaschinen nicht mal mehr die große Rolle spielen.
Derzeit erscheinen recht viele Blogbeiträge, die die Frage stellen, ob SEO (Suchmaschinenoptimierung als Online Marketing Disziplin) denn tot sei. Dem wird auch glaubwürdig widersprochen. Manche Experten gehen jedoch auch einen Schritt weiter und stellen die dominierende Bedeutung der klassischen Website in der künftigen Netzwelt an sich in Frage.
Niemand rechnet ernsthaft damit, dass das WWW ausdünnt, aber wir sehen auch die steigende Bedeutung der App-Ökonomie und Dominanz sozialer Medien, mit denen User heute einen Großteil ihrer Onlinezeit verbringen. Der Social Graph von Facebook funktioniert ohne eine Suchfunktion.
Zu berücksichtigen sind also auch Social-Media-Plattformen wie Facebook, die nur Fetzen aus Websites anzeigen, aber auch immer mehr Contents in sich selbst darstellen: Bei Facebook sind dies die Instant Pages. Zu nennen sind hier auch Entwicklungen im Mobile-Bereich wie AMP von Google. Auch die zunehmende Verbreitung von Sprachassistenten wird die Art und Weise, wie Informationen bereitgestellt werden, verändern.
Das bedeutet, Contentanbieter müssen sich darauf einstellen, dass ihre Inhalte nicht nur für eine Plattform funktionieren dürfen. Konsequenterweise brauchen wir dann Mess- und Analysetools, die nicht nur Webseitenbesucher zählen, sondern auch die Kontakte über andere Plattformen sichtbar werden lassen. Aus Webanalyse wird Nutzeranalyse.

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