Hüte dich vor Cargo Cult

Dieser Artikel begleitet eine unserer Podcast-Episoden. Den goneo Webhosting Podcast produzieren wir für alle Webseitenbetreiber und haben besonders diejenigen im Auge, die kein großes Team hinter sich haben und die auch nicht auf große Budgets zurückgreifen können. Dennoch bietet das offene Web jede Menge Chancen.

Es ist und bleibt wichtig, mit der Website am Ball zu bleiben. Die Website muss dem User Mehrwert  bringen, einzigartige Inhalte haben, eine gute Usability bieten und ästhetisch ansprechend sein. Und sie benötigt Pflege, ständige Erneuerung und Optimierung.

Allerdings muss man aufpassen, die eigene Website nicht zu sehr von „großen Vorbildern“ zu kopieren. Es droht die Gefahr, in den Bereich Cargo Cult zu geraten.
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Immer wieder gibt es Anlass für grundlegende Veränderungen auf der Website. Womöglich muss die Site fit für mobile gemacht werden, eine neue Landingpage muss her oder sogar, bedingt durch Versionsprünge im darunterliegenden CMS, eine neue Site erstellt werden.

Cargo Cult – was soll das sein?

In der aktuellen Episode im goneo Webhosting Podcast geht es um eine Falle, die wir die Cargo Cult Falle nennen wollen.

Cargo Cult kann entstehen, wenn im Prinzip alles unreflektiert von einem großen Wettbewerber, einem Vorbild, kopiert wird. Natürlich beobachtet man den Wettbewerb und versucht, offensichtlich funktionierende Dinge aufzugreifen. Man sollte sich aber bewusst sein, dass es Grenzen gibt.

Besonders groß ist die Gefahr, wenn man nicht weiß, warum Konkurrent XY dieses und jenes macht, diese Promotion, dieses Pricing, diesen Werbespot etc.
Auf der Ebene der Inspiration, ist die Übernahme von Ideen und die Überprüfung, ob dieses oder jenes nicht auch gut zum eigenen Angebot oder zur eigenen Brand passen würde, problemlos. Daran ist sicher nichts Verwerfliches.

Cargo Cult: Ritualisiertes Nachahmen von abgeschauten Handlungen oder Verhaltensweisen

Ein anschauliches Beispiel für Cargo Cult ist das in Neuguinea beobachtete Phänomen bei der indigenen Bevölkerung während des Zweiten Weltkriegs und danach im Versuch, Handlungen amerikanischer Soldaten nachzuahmen. Die USA betrieben dort eine strategisch wichtige Militärbasis und versorgten ihre Truppen aus der Luft.

Nicht nur die Truppen nahmen abgeworfene Luftfracht in Empfang, sondern auch Angehörige der ansässigen Stämme konnten abgetriebene Container mit allerlei Gütern bergen, inklusive Waffen, Kleidung, Zelte, Nahrung. Sie glaubten, die Weißen hätten eine besondere Verbindung zu den Ahnen, also gottgleichen Wesen, die sie mit all den Gütern im Überfluss ausstatten würden – aufgrund des beobachteten Verhaltens der Soldaten.

Nach Einstellungen der Kampfhandlungen gegen die Japaner 1945 zog das US-Militär ab und es kamen keine Flugzeuge mehr, die Cargo abwarfen. Die Ureinwohner haben darauf reagiert und begannen Wälder zu roden, um Landebahnen für die Flugzeuge anzulegen.

Sie wollten sie damit wieder anzulocken. Sie schnitzten aus Holz Kopfhörer und Funkgeräte, und gingen mit ihnen um, so wie sie das bei den Amerikanern gesehen hatten. Sie haben Verhalten imitiert.

Cargo Cult gibt es auch in der Wissenschaft und im Management und wird in diesen Sphären zum Problem.

Einige weiterführende Links zum Thema Cargo Cult:

Fazit

Exekutieren wir also keinen Cargo Kult, sondern machen wir uns selbst Gedanken um ein eigenes Produkt, einen eigenen USP (unique selling proposition), um Einzigartigkeit unseres Angebots.

Sicher hast du auch Gedanken dazu. Es wäre toll, wenn du diese teilen würdest.  Entweder hier im Blog oder über einen unserer Social Media Kanäle.

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