DSGVO: Einige amerikanische Seiten machen sich lieber unsichtbar für EU-User

Jeder reagiert anders. Erstaunlich viele Websites aus dem nichteuropäischen Raum haben sich um die europäische Datenschutzgrundverordnung gekümmert und Policies und Erklärungen angepaßt.
Andere wiederum haben sich entschlossen, den Zugriff auf ihre Seiten für User aus Europa zunächst zu blockieren. Ghosting könnte man das auch nennen. Das Internet ist für Europäer also ein Stück kleiner geworden.

Zu den EU-Blockierern gehört die Los Angeles Times, eine klassische Nachrichtenwebsite. Ruft man die Domain auf, sieht man in Europa nur einen Hinweis.

Wer die L.A. Times dennoch aus Europa lesen möchte, müsste nun wohl einen VPN-Dienst buchen. Die Chicago Tribune, der Arizona Daily Star und Instapaper verfahren ebenso.
Dass Medienunternehmen wegen komplexer Lizenzvergaben Geoblocking lieben, ist nichts Neues. es fällt nur aktuell sehr auf, dass das amerikanische A+E Network Europäern den Zugriff verweigert. Die englische Sun erbost sich darüber.
Einen ähnlichen Weg geht der Spezialanbieter Data Mania in Texas, USA. Er sperrt den Zugriff via Content Delivery Netzwerk. Data Mania ist Spezialanbieter für Training und  Coaching im Bereich Data Science, Machine Learning, Python, R, Data Analytics und Big Data.

Der E-Mail-Abmelde-Service unrollme.com lässt User, die mit einer EU-IP-Adresse auf die Website kommen zunächst ebenfalls abblitzen. Allerdings wird der User per Button gefragt, ob man denn in einem EU-Land lebe oder nicht. Wer die Frage verneint, hat dann wieder Zugriff auf unrollme.com.
Einige Nicht-EU-Anbieter schießen über das Ziel hinaus. Offenbar sehen viele die Cookie-Einwilligung als zentrales Problem in Zusammenhang mit der DSGVO, die auf englisch GDPR abgekürzt wird.
Die Medienholding Oath, zu der auch Yahoo und Huffington Post gehören, schaltet vor die Website ein überdimensionales Fenster, mit dem man sich die Erlaubnis holt, alle möglichen Cookies setzen zu dürfen.

Es gibt keine andere Wahl als „OK“ oder „Manage Options“ zu klicken. Bei zweiterem kann man allerdings auch keine dezidierten Einstellungen eingeben, sondern gelangt wieder nur auf einen Hinweis, den man mit „Ok“ bestätigen könnte. Oder man kann auf den Konsum der Webseiteninhalte verzichten.

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