Wie können unsere Läden in den Innenstädten überleben, während Online-Shopping immer mehr zur Regel wird? Fakt ist: Zu viele Innenstadtgeschäfte gehen pleite oder geben vorher auf. Wir müssen die Lage aus verschiedenen Blickwinkeln betrachten.
Physische Läden bieten Erlebnisse, die Online-Shopping nicht bieten kann. Das Anfassen der Produkte, sofortige Verfügbarkeit und soziale Interaktion sind unschlagbar. Doch ohne Innovation und Technologie geht es nicht weiter, trotz aller Tradition zusammen?
Statistiken zeigen, dass trotz des Anstiegs des E-Commerce im Jahr 2022 immer noch 87% der Konsumenten gerne physische Geschäfte besuchen, um Produkte auszuprobieren, wie eine Studie eines E-Commerce-Verbands ergab.
Und Experten für Einzelhandelstrends sind sich recht einig: „Physische Geschäfte sind immer noch der Ort, an dem sich Marken und Kunden wirklich verbinden können. Die persönliche Erfahrung ist unbezahlbar.“
Viele Innenstadtgeschäfte gehen pleite, besonders die inhabergeführten Warum?
Oft fehlt es an Technologie. Wer verzichtet, bleibt zurück. Die Kunden haben da kein Pardon. Shops ohne Anbindung an eine Kette müssen den Weg der Technologieintegration alleine gehen. Leider scheuen zu viele die Aufwände oder Kosten und sehen davon ab.
Oft ruft man dann nach öffentlicher Unterstützung durch die Kommune. Dann werden Innenstadtevents wie „verkaufsoffene Sonntage“ veranstaltet, die oftmals nur für ein Strohfeuer sorgen.
Chancen
In den Innenstädten können Geschäfte den Fokus auf lokale Kunden legen. Mit maßgeschneidertem Service, persönlicher Beratung und Community-Events schaffen sie eine enge Bindung. Und hier kommt Technologie ins Spiel:
Laut einer Studie des Marktforschungsunternehmens Statista sind 61% der Verbraucher bereit, mehr bei Geschäften auszugeben, die innovative Technologie nutzen, um ihr Einkaufserlebnis zu verbessern.
Die Integration von Online-Plattformen, die Einführung von Abhol-Services und nahtlosem Online-Offline-Shopping sorgt für ein modernes Einkaufserlebnis. Die Ära des Online-Shoppings ist eine Herausforderung, doch mit einer Prise Technologie können unsere Geschäfte in den Innenstädten ihre Stärken ausspielen und weiter florieren.
Die Technologie hat in den letzten Jahren die Einzelhandelsbranche revolutioniert und die Art und Weise, wie Unternehmen arbeiten, sowie das Einkaufsverhalten der Verbraucher grundlegend verändert.
Dass es am Einsatz von passender Technologie fehlt, zeigt sich oft schon darin, dass man auf eine eigene Website verzichtet.
Einzelhandel und Technologie
Die einzelnen Aspekte der technologischen Veränderungen im Einzelhandel – vom Anwachsen des E-Commerce-Trends einmal abgesehen – lassen sich gut bestimmen.
Mobiles Einkaufen
Die Verbreitung von Smartphones hat zu einem Anstieg des mobilen Shoppings geführt. Innovative Einzelhändler haben mobile Apps entwickelt und ihre Websites für mobile Geräte optimiert, um diesem wachsenden Segment von Verbrauchern gerecht zu werden. Mobile Zahlungsoptionen wie Apple Pay und Google Wallet haben ebenfalls an Beliebtheit gewonnen. Heute können Online-Webbuilder für fluide Websites sorgen, die sich an kleine Bildschirmgrößen anpassen können.
Datenanalyse
Einzelhändler nutzen Datenanalyse, um Einblicke in das Verhalten, die Vorlieben und Trends der Kunden zu gewinnen. Analyse statt Bauchgefühl. Sie sammeln und analysieren Daten aus verschiedenen Quellen, einschließlich Online- und In-Store-Käufen, sozialen Medien und Kundenfeedback. Diese datengesteuerte Herangehensweise hilft Einzelhändlern, fundierte Entscheidungen zur Lagerverwaltung, Marketingstrategien und personalisierten Kundenerlebnissen zu treffen.
Lagerverwaltung, Robotik und Lieferkette
Die Technologie hat die Lagerverwaltung erheblich verbessert. RFID (Radio-Frequency Identification)-Technologie ermöglicht es Einzelhändlern, Lagerbestände in Echtzeit zu verfolgen, um Engpässe und Überbestände zu reduzieren. Fortschrittliche Prognosealgorithmen helfen Einzelhändlern, ihre Lagerbestände zu optimieren, um die Kundennachfrage zu befriedigen und gleichzeitig die Kosten zu minimieren.
Die Technologie hat das Lieferkettenmanagement im Einzelhandel erheblich verbessert. Automatisierte Systeme helfen Einzelhändlern, Sendungen zu verfolgen, Lieferanten zu verwalten und die Vorlaufzeiten zu reduzieren. Die Blockchain-Technologie wird auch für Transparenz und Rückverfolgbarkeit in der Lieferkette erforscht. Überzeugende Cases scheinen aber noch zu fehlen.
Einige Einzelhändler experimentieren mit Robotern für Aufgaben wie Lagerverwaltung, Reinigung und Kundenunterstützung. Diese Roboter können rund um die Uhr arbeiten und helfen, die Effizienz und den Kundenservice zu verbessern.
Point of Sale
Moderne POS-Systeme sind mit erweiterten Funktionen wie Bestandsverfolgung, Kundenbeziehungsmanagement (CRM) und Analysen ausgestattet. Diese Systeme optimieren Transaktionen und liefern wertvolle Daten, um die Betriebsabläufe zu verbessern.
Personalisierung
Einzelhändler verwenden Technologie, um das Einkaufserlebnis zu personalisieren. KI- und maschinelles Lernen analysieren Kundendaten, um Produkte zu empfehlen, Marketingbotschaften anzupassen und Preise basierend auf der Nachfrage und dem Kundenverhalten dynamisch anzupassen.
Augmented Reality (AR) und Virtual Reality (VR)
AR- und VR-Technologien werden eingesetzt, um das Einkaufserlebnis zu verbessern. Kunden können AR-Apps verwenden, um zu visualisieren, wie Möbel oder Kleidungsstücke in ihren eigenen vier Wänden aussehen würden, bevor sie einen Kauf tätigen. VR kann immersive virtuelle Einkaufsumgebungen schaffen.
Chatbots und virtuelle Assistenten
Chatbots und virtuelle Assistenten werden für den Kundensupport und die Kundenbindung eingesetzt. Sie können häufig gestellte Kundenanfragen beantworten, Produktempfehlungen geben und bei Online-Einkäufen unterstützen.
Hier werden wir bald noch mehr Entwicklung sehen, die zur Zeit wenig absehbar sind.
Voice Commerce
Mit dem Aufkommen von Smart Speakern und sprachaktivierten Assistenten wie Amazons Alexa und Google Assistant wird Voice Commerce zu einem bedeutenden Trend. Verbraucher können Sprachbefehle verwenden, um Produkte zu durchsuchen, Bestellungen aufzugeben und Lieferungen zu verfolgen.
Hohe Hürden
Als stationärer Einzelhänlder wird man nicht die komplette Palette der technologischen Möglichkeiten einsetzen können. Doch zumindest ist der Betrieb einer eigenen Website zu erwarten. Ein Onepager reicht da wohl nicht, es sein denn, man hat mit so viel Laufkundschaft zu tun, dass sich der Laden von selbst füllt, etwas an S-Bahn-Endhaltestellen oder anderen Verkehrsknotenpunkten.
Auch große Online-Händler mit Problemen
Nur zwei Beispiele zeigen, dass E-Commerce ebenfalls mit Herausforderungen zu kämpfen hat: Dass Brands4Friends den Betrieb eingestellt hat, ließ viele aufhorchen. Focus Online schrieb von acht Millionen Kunden und täglich 50.000 Artikeln pro Tag. Von daher schien der schnelle Niedergang erstaunlich. Der Second-Hand-Marktplatz Mädchenflohmarkt hat im Sommer Insolvenz angemeldet, wurde inzwischen aber wohl gerettet.
Andere große Shops sehen sich starker Konkurrenz aus China gegenüber. E-Commerce ist also alles andere als ein Selbstläufer.
Für stationäre Händler sind die Probleme großer Onlinehändler eventuell aber eine Chance, wenn sie es schaffen, die Aufmerksamkeit der Kundinnen und Kunden wiederzuholen.
Die Tools sind da und auch recht günstig zu haben: WordPress lässt sich mit dem Plugin WooCommerce zu Shop erweitern. Die Bedienung und das Setup der Seiten benötigen etwas Einarbeitung. Doch mit gezieltem Ausprobieren kommt man weiter.
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