Nicht jeder will die Mailzugangsdaten in der Cloud abspeichern

Die E-Mail-Anwendung im Windows-Betriebssystem von Microsoft bekommt einen Nachfolger. Dieser wird wie die allseits bekannte Microsoft-Mailanwendung ebenfalls „Outlook“ heißen.

Wie schon bei Windows Mail lassen sich mit auch im neuen „Outlook“ andere E-Mail-Konten als die hauseigenen Hotmail.com- oder outlook.de-Adressen einbinden. Doch es gibt einen bemerkenswerten Unterschied zur der alten Anwendung im Umgang mit den Zugangsdaten. Dazu gibt es nun auch ein Update mit einer Erklärung von Microsoft.

Ein empfohlenes Update zum Testen

Die Zugangsdaten, also Mail-Username und Passwort werden dann bei Outlook in der Cloud von Microsoft gespeichert, nicht nur wie bisher lokal in Windows oder in der Anwendung selbst. Das hat zuerst der deutsche IT-Verlag Heise in seinen Publikationen nach einem eigenen Test berichtet und auf verschiedene Risiken hingewiesen.

Microsoft krallt sich Zugangsdaten: Achtung vor dem neuen Outlook | heise online 🌎

Sicherheitsbedenken

Geheime Zugangsdaten in der Cloud abzuspeichern, mag nicht jeder. Kritisiert wird dabei besonders, dass der Wechsel im Umgang mit den Mailzugangsdaten offenbar recht stillschweigend geschieht. Die neue Mail-Anwendung wird in Windows-11 aktiv als Update zum Testen angeboten, ohne dass deutlich wird, dass Username und Passwort nun in der Cloud und nicht nur lokal gespeichert werden.

Alternativen

Userinnen und User, die vermeiden wollen, dem Softwarekonzern aus Richmond (USA) können auf andere E-Mail-Anwendungen zurückgreifen. Beliebt ist Thunderbird 🌎 einst getragen von der Mozilla-Stiftung, heute ein Mozilla-Unternehmen. Thunderbird hat eine recht wechselvolle Geschichte. Installer gibt es für Windows, MacOS und Linux. Mobile Apps für Android und IOS sollen in Bälde kommen.

Vor einigen Jahren war auch Opera Mail noch eine Alternative. Die Entwicklung wurde für dieses Produkt eingestellt. Offenbar sind viele Userinnen und User mit den Mailclients und -oberflächen im Betriebssystem zufrieden und fragen keine externe Lösung mehr nach. Die Auswahl an E-Mail-Anwendungen für jedermann ist heute nicht mehr besonders groß. In Organisationen mit vielen Mitarbeitern und Mitarbeiterinnen dominiert klar Outlook als Bestandteil des Office-Pakets von Microsoft.

Wer von verschiedenen Rechnern oder Plattformen aus Zugriff auf seine Mails haben will, ist mit einem Webmailer wie Roundcube vielleicht gut bedient. Webmailer sind heute auch keine „Ersatzlösung“ mehr. Sie stehen den zu installierenden Clients in UX und Funktionalität in nichts mehr nach. Roundcube ist Open Source und läuft in LAMP-Umgebungen, auch auf goneo Kundenaccounts mit PHP und MySQL.

Für Freunde einer installierten Anwendung könnte eM Client 🌎 einen Blickt wert sein.

E-Mai-Konto mit eigener Domain

Anwendungen von Plattformbetreibern oder Herstellern sind interessiert daran, mit einem eigenen Webmailer oder einem E-Mail-Client hauptsächlich einen eigenen E-Mail-Service zu unterstützen. Immer mehr Userinnen und User nutzen die Möglichkeiten, ein oder auch mehrere E-Mail-Postfächer und Speicherplatz dazu unabhängig zu nutzen.

Bei goneo gibt es entsprechende Angebote ab 49 Cent im Monat.

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Update vom 16.11.2023: Microsoft nimmt Stellung

Nach Darstellung von Heise erklärt Microsoft wörtlich: „Das Synchronisieren der IMAP-Konten der Nutzer hilft, eine konsistente Nutzererfahrung für alle in Outlook hinzugefügte Konten zu liefern. Dazu gehört, dass die Mail-Suche für hinzugefügte Konten E-Mails als gelesen oder ungelesen markieren kann“.

Weiter heißt es, die Funktionen wären in der Benachrichtigung von Outlook verlinkt. Offen war die Frage, ob denn alle Outlook-User-Daten durch Microsofts Cloud laufen würden. Auf die Frage des Fachmagazinverlags antwortete Microsoft, zitiert nach Heise: „Diese Informationen werden gespeichert, solange Nutzer den E-Mail-Client aktiv nutzen. Sofern es Inaktivität gibt, werden die Zugangsdaten gemäß dem Account Lifecycle Process entfernt.“

2 Antworten auf „Nicht jeder will die Mailzugangsdaten in der Cloud abspeichern“

  1. Ihr rekommendierter Donnervogel („Thunderbird“) ist mir grundsätzlich auch recht sympathisch. Bei den letzten Updates ist mir aber aufgefallen, dass Thunderbird zum Speicherfresser mutiert ist. Diese Entwicklung hat der Firefox-Browser auch schon hingelegt. Als schlanke flinke Software ist er damals gestartet, um dann zunehmend Systemressourcen zu binden. Diese Entwicklung zeichnet Thunderbird momentan nach. Mozilla bedarf einer Blutauffrischung, wenn ich das so formulieren darf.

    Microsoft (im Folgenden „Winzigweich“ genannt) ist doch einfach nur sehr „fortschrittlich“, wenn es um die Transparenz von persönlichen Daten geht. U.a. sind Geheimdienste deswegen als sehr seriös einzustufen, weil sie geheimhalten und keine Ausplauderdienste darstellen. Ich hoffe, dass es eines Tages möglich ist, dort, also bei den staatlichen Behörden, ein Email-Postfach einzurichten. Als ich neulich wieder meine KI fragte, ob das eine gute Idee sei, stimmte sie mir begeistert zu und machte freundliche Geräusche aus dem Dreieinhalb-Zoll-Laufwerk. Der Zoll ist ja auch eine Behörde. Klasse! Die Message hatte ich verstanden.

    1. Hier in der Belegschaft gilt Thunderbird einigermaßen als Goldstandard für einen E-Mail-Client. Dazu muss man vielleicht anmerken, dass sie Nutzungsszenarien mit E-Mail, die Anonymitätsbedürfnisse und Sicherheitsüberlegungen sehr unterschiedlich sind. Thunderbird scheint vor allem die Aspekte Sicherheit, Anonymität und Anpassbarkeit vieler Parameter bei der Weiterentwicklung im Auge zu haben.

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