Wird .social die wichtigste Top Level Domain im Fediverse?

Das Fediverse wächst. Immer mehr Userinnen und User generieren einen eigenen „Hub“ oder Server.

Hier ist eine Momentaufnahme aus der Administration einer Friendica-Testinstallation: 12.224 Nodes, d.h. Server, sind für uns im Fediverse sichtbar. Über drei Millionen User und Userinnen sind aktiv, die meisten wohl bei Mastodon.

Im sogenannten Fediverse sind über das ActivityPub-Protokoll sehr viele offene Social-Media-Anwendungen und -Angebote vernetzt. Sie haben unterschiedliche Ausrichtung, Nutzerprofile und Schwerpunkte. Dennoch können im Prinzip alle User:innen auf einer Plattform mit User:innen anderer Plattformen kommunizieren. Es gibt keine zentrale Instanz.

Das Fediverse ist kürzlich sehr gewachsen

Das Fediverse ist kürzlich sehr gewachsen. Die Kurve zeigt q4 2022 steil nach oben
Nutzungsstatistik zum Fediverse: Die Zahl der Active User (6 Monate) ist im vierten Quartal 2022 stark gestiegen.. Quelle https://the-federation.info/

Manche Anwendungen funktionieren inhaltlich wie bekannte kommerzielle Social Media Angebote. Mastodon erinnert an Twitter, Diaspora an Facebook, Peertube an Youtube, Pixelfed an Instagram und so weiter. Kürzlich las man, dass das kommerzielle Tumblr sind ins Fediverse einklinkt.

https://techcrunch.com/2022/11/21/tumblr-to-add-support-for-activitypub-the-social-protocol-powering-mastodon-and-other-apps

ActivityPub schafft Connections

Leider gibt es im Social Web Bereich inzwischen eine schwer überschaubare Vielzahl an Kommunikationsprotokollen: matrix, ostatus, diaspora, dfrn, zot, webmention, xmpp und viele mehr. ActivityPub scheint dabei eine Brückenrolle zu spielen, da viele Projekte neben ihren Hausprotokollen eben auch ActivityPub anbieten.

Zudem gibt es auch weitere, allerdings etwas wackelige Brücken, auch zu kommerziellen Diensten, die – wie man uns sagte – recht schwer zu konfigurieren und zu administrieren sind. Sie können sich schnell ändern.

Wer dabei sein will, braucht einen Node

Wer im Fediverse dabei sein will, muss einen „Node“ der Plattform seiner Wahl finden. Dort gibt es dann meist eine Registriermöglichkeit. Dort kann man sich anmelden und erhält eine Adresse (ein „Handle“ mit dem @-Zeichen, ergänzt um den Hostnamen bzw. den Domainnamen).

Gerne nutzt man für solche Angebote die Top Level Domain .social.

.social wird die Domain für das offene Social Web

Einen Domainnamen unter Dot social kann man auch bei goneo registrieren:
https://www.goneo.de/blog/top-level-domain-social/

Kosten: 3,99 Euro im Monat, inkl. MwSt. Einmalig kommt eine Registriergebühr hinzu. Vielleicht ist also noch ein guter Name verfügbar?

Diese quelloffenen Projekte, mit denen verschiedene Organisationen, Gruppen und auch Einzelpersonen Nodes im Fediverse anbieten, nutzen sehr verschiedene Technologien. Im Kontext von goneo kommen zum Ausprobieren oder Kennenlernen vielleicht Friendica und WordPress in Frage. Übrigens ist ActivityPub auch mit Nextcloud nutzbar, was die Nutzung von Nextcloud als Kollaborationsplattform verbessert.

Für WordPress gibt es ein Plugin, mit dem jeder User, der an dieser WordPress-Installation registriert ist, via ActivityPub erreichbar ist. Das Handle hat das die Form „user@domain.tld“ und sieht ähnlich aus wie eine E-Mail-Adresse.

6 Antworten auf „Wird .social die wichtigste Top Level Domain im Fediverse?“

  1. Das ist aber interessant, wenn sich zu DenkMustern NetCluster gesellen. Letztendlich baut man sich durch die Virtualisierung virtueller Welten ein eigenes Computerspiel, das man mit Datenverkehren befahrbar macht.
    Es stellt sich nur immer wieder die Frage: Was passiert, wenn einer den Strom abstellt?

  2. Danke für diesen interessanten Input.
    Dass man heutzutage noch gute Artikel vorfindet, wo man nicht, um den kompletten Text zu lesen zu können, erst ein Abo abschließen muss, ist ja fast schon eine Seltenheit geworden, endlich ist dies wieder der Fall. 🙂

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