PHP 7.4 bei goneo ab Anfang März 2020

Für die Kalenderwoche 10 / 2020 planen wir bei goneo ein umfangreiches Update aller Server, auf denen die Websites unserer Kunden untergebracht sind. Mit diesem Wartungszyklus wird neben vielen Aktualisierungen diverser Softwarekomponenten auch PHP 7.4 bei goneo implementiert. Ab dann wird PHP 7.4 verfügbar sein.

Der Stand von PHP bei goneo

Aktuell (Stand Januar 2020) stehen für Kunden, die bei goneo eine Website betreiben, die PHP-Versionen 7.1, 7.2 und 7.3 zur Verfügung. Wer mehr als eine Website in einem Kundenkonto betreiben möchte, was ab goneo Webhosting Profi (beachten Sie unsere Aktion: Webhosting Profi jetzt ab €2,– pro Monat ) möglich ist, kann unterschiedliche Versionen anwenden, also z.B. PHP 7.2 für Joomla und PHP 7.4 für eine WordPress-Installation. Dies ist sinnvoll, wenn man egentlich grundsätzlich das neuste Release nutzen will und eine Webanwendung diese unterstützt, andere Anwendungen aber noch nicht.

Mit diesem Update wird PHP 7.3 die Standardversion werden, die voreingestellt ist, wenn eine neue Website (sprich: ein neuer Webserver-Eintrag bzw. Vhost-Eintrag) anlegt wird. Verwendet man diese Version, steuert man eigene Konfigurationen von PHP mit der .htaccess-Datei. Nutzt man PHP 7.2 oder PHP 7.4 kann man Einträge in der Datei user.ini anlegen bzw. modifizieren. ➡️ Mehr zur Verwendung der user.ini-Datei in der goneo-Hilfe.

Der Hintergrund von PHP

PHP ist eine Skriptsprache, die auf die „Personal Homepage Tools“ von Rasmus Lerdorf zurückgeht. Dank PHP (das Akronym steht heute für „PHP: Hypertext pre processor„) entstand das „interaktive“ Web, so wie wir es heute kennen. Dank PHP, das unter einer Open Source Lizenz veröffentlicht wurde, konnten viele Websites mit Funktionen ausgestattet werden, mit denen dynamische Websites möglich wurden. Standardanwendungen wie WordPress oder Joomla – und viele weitere – wären ohne PHP, das meist im Tandem mit dem Datenbanksystem MySQL genannt wird – nicht denkbar. ➡️ Grundsätzliches zu PHP im goneo Glossar.

Es gab auch vor PHP Skript-Sprachen, mit denen Programme geschrieben wurde, sie serverseitig ausgeführt werden sollten und die aus HTML -Dokumenten aufrufbar waren. Perl war ein Beispiel einer solchen Sprache. Damit hat man seinerzeit viele kleine Skripte geschriebene, die per Common Gateway Interface (CGI) angesprochen wurden, aber keine war komfortabel, verfügbar und leistungsfähig wie PHP später.

Nach einer Erhebung von w3techs läuft PHP auf 79 Prozent aller „web facing computer“, also auf Servern, die via Internet und Word Wide Web erreichbar sind. PHP ist der Standard im Web.

Roadmap: So geht es weiter mit PHP

Die aktuelle Planung von PHP sieht vor, das Release 7.4, das im November 2019 als stabil freigegeben wurde, bis 28.11.2021 aktiv unterstützt wird, heißt: regelmäßig mit Updates versorgt wird und bis 28.11.2022 noch Sicherheitsupdates erfolgen sollen. Wer ein neues Webprojekt beginnt, ist über zwei Jahre lang auf der sicheren Seite.

Es ist noch nicht so lange her, dass die Unterstützung für PHP 5.6 beendet wurde, selbst die früheren Versionen von PHP 7, genauer 7.0 und 7.1 sind schon aus der Sicherheitsupdatephase heraus. Release 7.2 wird noch bis Ende 2020 supportet: https://www.php.net/supported-versions.php

Neu PHP 7.4

In der Weiterentwicklung von PHP achtet man inzwischen stark auf Abwärtskompatibilität, auch wenn dies immer eine Art Balaceakt darstellt. So verabschiedet man sich von alten Code-Darstellungen in Scheibchen: Erst werden überholte Funktionen in Nachfolgerelease als deprecated gekennzeichnet, wobei diese aber noch funktionieren. In einem weiteren Release werden sie dann entfernt und würden Fehler auswerfen, wenn man sie weiter verwendet. Dies resultiert dann unter Umständen im gefürchteten White Screen of Death, den WordPress-User oft erleben: Die Website bleibt nach einem Update weiß. Inzwischen gelingt es aber, sich wenigstens auf das Dashboard einzuloggen, um das Problem zu identifizieren und zu beseitigen. Meist ist ein altes Plugin schuld.

Im neuen 7.4 gibt es einige Änderungen, die von Entwicklern gewollt waren und entsprechend dankbar aufgenommen wurden. Die komplette Dokumentation der neuen Funktionen und Codeumsetzungen findet sich unter https://www.php.net/releases/7_4_0.php.

Auffällig ist, das PHP 7.4 nun eine Pfeildarstellung kennt (Arrow functions in Zusammenhang mit Arrays). Zudem gibt es einen Spread Operator, der verschiedentlich auch als Argument Unpacking benannt ist und ebenfalls mit Arrays eingesetzt werden kann.

Die Fachpublikation entwickler. de hat sich in einem Beitrag den neuen Möglichkeiten in 7.4 ausführlich gewidmet. Auf Medium gibt es einen englischsprachigen Artikel mit einer Übersicht über die wesentlichen Neuerungen, denen man als Webseitenbetreiber demnächst begegnen könnte.

Fazit

Website-Betreiber sind gut beraten, jeden Versionssprung von PHP mit zu gehen. Damit sorgt man dafür, dass die Anwendung mittel- und langfristig kompatibel bleibt. Das Problem, das in der Vergangenheit häufig entstand war, dass die Anwendungsentwickler nach und nach auf neue PHP-Releases aufbauten, während Erweiterungen oder eigene Skripte nur mit alten PHP-Releases funktionierten. So neigten einige Betreiber und Nutzer dazu, die alten Releases weiter zu verwenden. Folglich kamen sie an einen Punkt, an dem die Hauptanwendung codemäßig eine neuere Mindestversion erforderlich machte und Rückwärtskompatibilität nicht mehr gegeben war. Sackgasse!

Letztlich wird die Dominanz von PHP gegenüber alternativen Sprachen durch so stark verbreitete Anwendungen wie WordPress, Joomla, TYPO3 getragen, auch wenn TYPO3 etwa, genauso wie Drupal den reinen PHP-Grund schon etwas verlassen hat, indem diverse Frameworks verwendet wurden, die den Funktionsumfang von PHP stark erweitern. Drupal möchte sich strategisch auch anderen Technologien öffnen, um umfangreichere User Experiences zu ermöglichen, die mit PHP nicht möglich sind.

Grundsätzlich arbeitet das PHP-Entwicklerteam nach unserer Beobachtung weiter daran, PHP performanter zu gestalten, die Lesbarkeit der damit geschriebenen Codes zu verbessern und noch sorgsamer mit dem Arbeitsspeicher umzugehen. Mit diesen Prioritäten dürfte sich PHP auch in Zukunft als die Skriptsprache der Wahl für Webanwendungen empfehlen.

5 Antworten auf „PHP 7.4 bei goneo ab Anfang März 2020“

  1. Schön, dass es mit PHP endlich weiter in Richtung Zukunft geht.
    Bedauerlicherweise liegen mir widersprüchliche Angaben zur neuen Standard-PHP-Version (Modul-Einbindung) vor. In diesem Artikel wird die Version 7.3 als neue Standard-Version angegeben (vgl. 2. Absatz). In einer elektronischen Nutzer-Depesche hieß es, dass 7.2 dafür auserkoren sei.
    Frage: Was ist nun richtig?

  2. Hallo,

    ich habe gerade bei einem Kunden gesehen, dass bei PHP 7.4 ab der Version 7.4.2 verfügbar ist (Webhosting Profi Tarif). Diese PHP Version macht Probleme bei Joomla Updates. Da es zum aktuellen Zeitpunkt bereits die Version 7.4.13 gibt wollte ich mal fragen, wann die Version bei Goneo aktualisiert werden? Gibt es dafür eine Roadmap? Viele Grüße, Björn.

    1. Hallo,
      aktuell wird an der Integration von PHP 8 gearbeitet, entsprechend der Roadmap von PHP (Deaktivierung ausgelaufener Versionen wie 7.2). Allerdings haben wir noch keinen Termin für ein Rollout auf goneo-Servern. Welche Probleme verursacht PHP 7.4 bei Joomla (ist hier noch nicht aufgefallen). Wäre es nicht möglich, das Joomla-Update mit einer anderen Version als 7.4 anzustoßen oder treten dann die gleichen Probleme auf?

      1. Hallo Markus,

        PHP 7.4 grundsätzlich verursacht keine Probleme. Es ist halt die sehr frühe 7.4.2 mit ihren Kinderkrankheiten, die hier noch bei Goneo im Einsatz ist, die u.a. bei Joomla-Updates einen Ajax-Error verursacht. Das Problem war Anfang des Jahres auch bei anderen Hostern zu beobachten, als sie noch die 7.4.2 im Einsatz hatten.

        Bei jedem Update auf 7.3.x herunterzusetzen (das musste ich an dieser Stelle ja auch tun) ist auf lange Sicht keine Option. Die Frage hier wäre also, ist geplant, PHP 7.4 auf einen aktuellen Stand zu bringen?

        Viele Grüße
        Björn

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