Die Stadt Oakland hat es versäumt ihre Domain zu verlängern – Webseite war nicht erreichbar

War wegen versäumter Domainverlängerung kurzeitig offline: Die Webseite der Stadtverwaltung von Oakland, Ca.

Domainnamen, die über goneo registriert sind, werden automatisch verlängert, solange der Inhaber dies möchte. So hat man die Gewähr, dass die Domain nach Ablauf einer Registrierperiode, die im Regelfall ein Jahr beträgt, nicht unabsichtlich verloren geht. Das Thema Verlängerung, engl: renewal, kann man aber auch anders handhaben, nämlich so, dass der Inhaber sich um ein Renewal selbst kümmern muss. Leider wird die anstehende Verlängerung leicht übersehen. 
In den USA ist es durchaus üblich, dass der Provider an die anstehende Verlängerung erinnert, aber diese nicht selbst vornimmt. Der Kunde soll dies entscheiden. Ab und an wird dies natürlich versäumt. In diesem Fall droht der Verlust des Domainnamens. Dies ist der Stadtverwaltung von Oakland in Kalifornien (USA) passiert. Es handelte sich um die Domain oaklandnet.com.
Dabei hat die Stadt noch Glück gehabt. Domainsquatter sind darauf aus, einen attraktiven Namen in genau solchen Situationen schnell auf sich zu registrieren. Dann muss der ehemalige Inhaber entscheiden, ob er auf die verlorene Domain verzichten kann oder sie für viel Geld zurückkaufen will.

Viele User unterschätzen den Wert der eigenen Domain

Unserer Einschätzung nach unterschätzen gerade Webseitenbetreiber den Wert ihrer eigenen Domain oft. Die Datenpflege wird allzu oft hinten an gestellt. So bleiben oft nach einem Wechsel der Anschrift durch Umzug lange Zeit die alten Adressdaten mit dem Domainnamen verknüpft. Will man eine Domain mit veralteten Inhaberdaten übertragen, kann es dann deswegen Probleme geben. Schneller fallen veraltete Daten auf, wenn die hinterlegte Kontakt-E-Mail-Adresse nicht mehr funktioniert.
Eine öffentliche Institution kann es also auch treffen. Diese werden grundsätzlich nicht anders behandelt. Im Falle von Oakland ist der Ausfall schnell aufgefallen. Dennoch hat es etwas gedauert bis tatsächlich jeder User diese Seite wieder aufrufen konnte.
Viele Webdesigner werden sich über die etwas altmodisch anmutende Citywebsite wundern. Oakland arbeitet an einer neuen Site, die derzeit im Betastadium ist und so aussieht:

Screenhot der neuen Seite von Oakland, Cal. April 2017
So sieht die neue Seite von Oakland aus. Sie liegt zudem unter der Top Level Domain .gov, einer „restricted domain“, die Regierungsorganisationen in den USA vorbehalten ist (https://beta.oaklandca.gov/).

Veraltete Domaininhaberdaten bergen das Risiko, die Domain zu verlieren

In Abständen schicken Registries mancher Top-Level-Domains automatisierte Nachrichten an diese Kontalktadresse mit der Aufforderung, den Erhalt und die Korrektheit durch einen Klick auf eine URL, die in der Nachricht enthalten ist, zu bestätigen. Wenn die Bestätigung nach mehreren Versuchen ausbleibt, kann es leicht passieren, dass die Domain diskonnektiert wird, also nicht mehr funktioniert. Schlimmstenfalls stürzen sich Domainsquatter darauf. Wenn man dann seine ehemalige Domain in einer Auktionsliste mit einem Verkaufspreis von 1.000 Euro oder mehr sieht, wird klar, was man an Wert verloren hat.
Ähnlich schwierig ist es, wenn ein Renewal, also eine Verlängerung fehlschlägt, auch wenn diese eigentlich automatisiert erfolgen soll. Solche Probleme treten auf, wenn zum Beispiel Kontodaten nicht mehr stimmen und der Provider die Kosten für die neue Registrierperiode nicht erfolgreich in Rechnung stellen kann. So kann es passieren, dass die Domain letzlich geköscht wird und vonjedermann wieder registrierbar ist. Es gibt zwar eineige Hürden und Sperrfristen, allerdings ist es schon recht mühsam, die Domain dann wieder herzustellen.
Die Registrare arbeiten auf Veranlassung der ICANN weiter darauf hin, Domainname und Inhaber wirklich zuordnen zu können. Viele Interessensgruppen machen Druck, damit Domaininhaber möglichst valide Daten angeben. Hinter solchen Interessensgruppen stehen Verbände, die das Urheberrecht geschützt sehen wollen, Strafverfolgungsbehörden, Markenartikler, aber auch Organisationen von Staaten, in denen die Meinungsfreiheit eingeschränkt ist.

Tipp: Inhaberdaten, E-Mail-Adresse und Rechnungsanschriften kontrollieren

Unser Tipp also: Immer mal die eigenen Daten zu den Domains, die man registriert hat, überprüfen. Wichtig ist auch, dass die als Kontaktadresse angebenene Mailadresse stimmt. Das entsprechende Konto muss auch überwacht werden, falls Bestätigungsaufforderungen eingehen. Man sollte also dafür sorgen, dass diese Mails nicht im Spam landen oder anderweitig weggefiltert werden.
 
 

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